Der Verband der Schiffsagenten und Stauer von Schiffen in Las Palmas de Gran Canaria geht in die Offensive: “Asocelpa” fordert von den Behörden der Kanaren-Insel die Freigabe für ein russisches Fischereischiff. Die “Aleksandr Mironenko” liegt seit Freitag in den Gewässern vor der Insel und wartet auf eine Einfahrterlaubnis. Doch die Behörden blockieren diese.
Grund für die Kontroverse sind die internationalen Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Unterdirektion für Fischereiaufsicht des Landwirtschaftsministeriums der Kanarischen Inseln hat dem Schiff das Anlegen im Hafen von La Luz verweigert.
Die Asocelpa hingegen sieht keine Anwendung für ein Schiff der Größe, wie sie die “Aleksandr Mironenko” hat. Nun gibt es eine Beschwerde, da die Seekapitänsbehörde und die Hafenbehörde von Las Palmas der Ansicht sind, das Zugangsverbot für russische Schiffe zu den Häfen der Europäischen Union betreffe “keine Fischereifahrzeuge oder Boote”. Der Arbeitgeberverband sagt in seiner schriftlichen Erklärung auch, dass beides Einrichtungen dem Verkehrsministerium unterstehen.
Kanaren: Behörden-Streit um Anlege-Genehmigung für russisches Schiff
Der Verband gab eine Erklärung ab, in der es heißt, beide Behörden hätten bereits eine Genehmigung erteilt und die “Aleksandr Mironenko” daraufhin schon am Freitag ihren Liegeplatz in La Luz zugewiesen bekommen.
Dann jedoch habe die Fischereiaufsicht den Zugang abgelehnt. Diese wiederum untersteht dem kanarischen Landwirtschaftsministerium, was die Kontroverse nun sogar zu einem Streit zwischen den Ministerien macht.
Asocelpa sieht darin “einen Mangel an interministerieller Koordination”. Dieser führe nicht nur zu einem widersprüchlichen Auftreten, sondern möglicherweise auch zu einer Schädigung des Hafens von La Luz und damit auch der dort ansässigen Unternehmen, heißt es.
Der Verband spricht davon, dass es sich um “die erste Annullierung eines russischen Fischereischiffs” handle, “während die Hafengemeinschaft von Las Palmas noch vor wenigen Tagen gefeiert hat, dass die neuen Maßnahmen des Außenministeriums den normalen Fischereiverkehr im Hafen von Gran Canaria nicht beeinträchtigen werden.”
Man wolle nun fordern, “dass dieses Missverständnis auf allen möglichen Ebenen geklärt wird”. Es bestehe die Sorge vor langfristigen Schäden des Hafen-Images. Die Interessen der vertretenen Unternehmen und Reeder würden schwerer wiegen als andere Argumente, heißt es weiter.
Sehen Sie jetzt:
Kanaren nehmen knapp 1000 Flüchtlinge aus der Ukraine auf
Kommentare zu:
Streit um russisches Fischerboot auf Gran Canaria
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.