Ein dritter Waldbrand innerhalb weniger Tage hat auf Gran Canaria erneut für Zerstörung gesorgt. Insgesamt wurden rund 10.000 Menschen zwischenzeitlich in Sicherheit gebracht. Mehr als 6000 Hektar Fläche wurden zerstört. Immerhin bahnt sich endlich ein für die Löscharbeiten ersehnter Wetterwechsel an.
Bis zu 50 Meter hoch schlagen die Flammen in den Himmel. Auf Gran Canaria ist erneut ein Feuer ausgebrochen. Diesmal in dichter besiedeltem Gebiet. So mussten deutlich mehr Menschen in Sicherheit gebracht werden, als bei den ersten beiden Feuern auf der Kanaren-Insel in den vergangenen Tagen.
Waldbrände auf Gran Canaria: “Es gibt Orte, an denen das Feuer alles verschlungen hat”
Für die Inselregierung sei es höchstes Gut, dass keine Menschen zu Schaden kommen. Es genüge, wenn einige Häuser den Flammen zum Opfer gefallen sind: “Es gibt verbrannte Häuser und Orte, an denen das Feuer alles verschlungen hat, was sich in der Umgebung befand”, sagte der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres: Unter allen Umständen wolle man verhindern, dass Menschen sterben.
Der Tierschutz der Insel-Hauptstadt Las Palmas, Servicio de Protección Animal, berichtet zudem von den “vergessenen Tieren” der Insel. Zuletzt waren fünf Hunde im Waldbrandgebiet eingesammelt worden, von denen bereits zwei ihren Besitzern zugeordnet werden konnten. Auch dutzende Rinder mussten zurückgelassen und dann von den Helfern und der Feuerwehr versorgt werden.
Cerca de los conatos 🔥, perdido y muy asustado… Así encontraron a este pequeño dos agentes en el área cerrada por el disposotivo del #IFGranCanaria.
Los compañeros le han dado agua y le han regalado su merienda, acompañándolo durante una larga travesía hasta ponerlo a salvo. pic.twitter.com/ONje1pjGad
— Policía Local LPA (@PoliciaLPA) August 19, 2019
Gran Canaria: Wetterwechsel lässt auf Entspannung der Lage hoffen
Unterdessen fressen sich die Flammen allmählich langsamer vorwärts. Torres berichtete von “extrem aggressivem” Feuer, das aufgrund der sehr trockenen Luft und starker Winde stark angefacht wurde. Genau dieses Wetter klingt nun endlich ab: Die Temperaturen sinken, die Luftfeuchtigkeit steigt und auch der Wind wird allmählich schwächer. Lediglich die Süd-Flanke des Feuers frisst sich bisher nahezu ungebremst voran.
Feuer auf Gran Canaria: Mensch wohl verantwortlich
Nach den Gründen für die drei Waldbrände in so kurzer Zeit gefragt, sagte Torres, dass bereits Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Experten gehen davon aus, dass alle drei Waldbrände von Menschen verursacht wurden: “Das erste Feuer war eine menschliche Unachtsamkeit, das zweite wurde von Menschenhand verursacht und das dritte vermutlich auch. Es ist nicht schwierig, daraus zu schließen, dass die meisten Brände durch unverantwortliches Verhalten des Menschen ausbrechen.”
Waldbrände auf Gran Canaria: Ausmaß des Schadens noch nicht abschätzbar
An der Brandbekämpfung waren neben mehreren hundert Helfern am Boden auch vier Flugzeuge und zehn Hubschrauber beteiligt. Dennoch waren die Flammen die meiste Zeit außer Kontrolle. Wie groß der Schaden an der Natur ist, lässt sich zur Stunde noch nicht abschätzen.
Zugute kommt der Natur, dass sie sich auf den sehr heißen und oft von Feuer bedrohten Kanarischen Inseln auf Waldbrände eingestellt hat. So gilt die Kanarische Kiefer als Baum, der sich selbst dann, wenn seine Äste komplett von einem Feuer verbrannt sind, wieder erholen kann. Warum Waldbrände für die Natur manchmal sogar hilfreich sein können, erklären wir Ihnen hier:
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Schon 10.000 Evakuierte: Dritter Waldbrand hält Gran Canaria in Atem
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