Gran Canaria führt neue Vorschriften für Touristen ein. Mit Verhaltensregeln soll die Umwelt geschützt werden. Allerdings gehe es auch darum, das Wohlbefinden der Einheimischen zu stärken, heißt es.
An der beliebten Agaete-Küste gelten ab sofort strikte Verhaltensregeln. Rauchen und der Gebrauch von E-Zigaretten sind an Stränden untersagt. Das Abspielen lauter Musik, Grillen auf öffentlichen Plätzen sowie das Sammeln von Muscheln und Steinen sind ebenfalls verboten. Gleiches gilt für sexuelle Handlungen an öffentlichen Orten und FKK außerhalb ausgewiesener Bereiche.
Die Gemeinde der Kanaren-Insel reagiert damit auf die Schattenseiten des Massentourismus, heißt es. Die neuen Verhaltens-Vorgaben sollen die Natur schützen und das Zusammenleben zwischen Einheimischen und Urlaubern verbessern. Auch wenn zunächst Agaete vorangeht, können solche Verhaltensregeln künftig ausgeweitet werden, heißt es aus der Politik.
Gran Canaria reagiert auf Massentourismus
Gran Canaria will damit seine einzigartigen Naturwunder schützen. Dazu zählen unter anderem die Sanddünen von Maspalomas oder die Berggipfel rund um den Tejeda-Krater.
Verstöße gegen die neuen Vorschriften werden mit Geldbußen geahndet. Kleinere Verstöße können mit bis zu 750 Euro bestraft werden, schwerwiegendere mit bis zu 3000 Euro Strafe. Die Maßnahmen sollen ein nachhaltigeres Tourismusmodell fördern.
Die neuen Regelungen sind Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Regulierung des Tourismus auf den Kanarischen Inseln. Einheimische fordern seit Monaten eine Begrenzung der Touristenzahlen und eine stärkere Kontrolle der Tourismusindustrie. Auch eine erste Umweltabgabe für Touristen wurde eingeführt, allerdings auch leidenschaftlich diskutiert (mehr dazu unten).
Gran Canaria will Auswirkungen des Tourismus veringern
Die Regierung plant, die touristische Nutzung von Immobilien zu regeln und die Auswirkungen von Ferienwohnungen auf den Wohnungsmarkt zu minimieren. Diese Maßnahmen sollen den Druck auf die lokale Bevölkerung verringern und die Lebensqualität auf der Insel verbessern.
Gran Canaria setze damit ein Zeichen für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Tourismus, heißt es. Die neuen Regeln sollen dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen der Insel zu bewahren und das Gleichgewicht zwischen Tourismus und dem Leben der Einheimischen zu sichern.
Losgetreten wurden die sukzessiven Vorgaben und Regelungen von den Anti-Massentourismus-Demonstrationen, die vor genau einem Jahr auf den Kanarischen Inseln als Bewegung gestartet wurden.
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Mit Strafen! Gran Canaria führt Verhaltens-Regeln für Touristen ein
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