Während der Karnevalszeit auf Gran Canaria herrscht Sicherheitsstufe vier. Damit gilt der Straßenkarneval in Las Palmas als stark gesichert. Eigentlich – denn zwei Polizisten erheben schwere Vorwürfe.
Ein lokales Polizei-Ehepaar informierte die Vorgesetzten über möglicherweise schwerwiegende Sicherheitsbedenken. Das Rathaus der Hauptstadt reagierte beschwichtigend.
Dennoch stehen die Vorwürfe gegen das Sicherheitskonzept im Raum. Und sie klingen schlüssig. Was die Polizisten konkret kritisieren:
Kritik an Sicherheit zu Karneval auf Gran Canaria
Laut den Polizisten seien “die ausgewiesenen Bereiche, in denen Fahrzeuge einfahren dürfen, nicht oder nur unzureichend eingezäunt”. Damit sei “eine unkontrollierte Zufahrt durch nicht autorisierte Fahrzeuge möglich”, sagten die Polizisten. Mit anderen Worten: Möchte jemand mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge rasen, gebe es Lücken, durch die das möglich sei.
Zudem lautet der Vorwurf laut Inforcasa, dass bei bisherigen Veranstaltungen an neuralgischen Punkten “keine Ordnungskräfte anwesend waren”. Damit sei keine Kontrolle möglich gewesen. Dies stelle “ein erhebliches Risiko” für alle Besucher dar.
Kritik an Karneval auf Gran Canaria – Rathaus kontert
Unterdessen kontert das Rathaus von Las Palmas de Gran Canaria die Kritik. Man habe die Forderungen der Nationalpolizei umgesetzt. Diese sei für die Sicherheit zuständig und habe bekommen, was sie verlangte. “Das sind Empfehlungen, die wir verbindlich umsetzen”, heißt es.
Es gebe weiche Maßnahmen, also Blockaden, die im Notfall verrückt werden können, sowie harte Maßnahmen, die nicht ohne Weiteres aus dem Weg geräumt werden könnten.
Die Kritik lautet, dass an solchen Stellen dennoch Polizei anwesend sein müsse, was in den meisten Fällen nicht der Fall sei. Hauptsächlich sei auf Zäune gesetzt worden, die oft unbewacht blieben.
Polizei von Las Palmas de Gran Canaria überlastet
Unterdessen kritisieren Polizeigewerkschaften mangelnde Ausrüstung und Personenstärke. Sie vermuten, dass die Kritik berechtigt ist und auf Versäumnisse in der Vergangenheit zurückzuführen sei.
Viele Beamte der Lokalpolizei von Las Palmas de Gran Canaria weigern sich inzwischen aufgrund zahlreicher Überstunden, weitere Sonderschichten auszuüben. Das Rathaus reagierte mit dem Engagement privater Sicherheitsunternehmen. Die Kritik daran lautet, dass diese nicht ausreichend in Terrorabwehr geschult seien.
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Karneval auf Gran Canaria: Polizei warnt vor schweren Sicherheitsmängeln
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