Allein die erste Bau-Phase der neuen Zug-Verbindung auf Gran Canaria kostet 390 Millionen Euro. Knapp die Hälfte davon soll die EU übernehmen. Das hat das spanische Verkehrsministerium bestätigt – und in die Wege geleitet.
Die neue Zug-Strecke auf der Kanaren-Insel soll vom Süden in den Norden führen. Geplant sind 56 Kilometer Strecke, die die Ballungsgebiete Las Palmas de Gran Canaria und Maspalomas mit zwei Linien verbinden. Eine davon fährt alle elf Haltestellen an, eine Expresslinie soll nur an vier Stationen halten. Die Züge verkehren im 15-Minuten-Takt und befördern so bis zu 500 Personen auf einmal.
Um all das zu finanzieren, hat Spaniens Verkehrsministerium der Kanaren-Insel nun versichert, dass die EU sich beteiligen werde. Alle nötigen Unterlagen wurden eingereicht. Und so gilt die Finanzierung der ersten Bauphase als verhältnismäßig sicher.
So will Gran Canaria sein Zug-Projekt finanzieren
1,6 Milliarden Euro innerhalb von acht bis zehn Jahren Bauzeit. So lauten die bisherigen Eckdaten für das ambitionierte Zug-Projekt auf der Kanaren-Insel. Enteignungen und Tunnel werden nötig, um die Verbindung zustande zu bringen. Und um die erste Bau-Phase starten zu können, sollen nun 190 Millionen Euro der EU eingesammelt werden.
Die verbleibenden 200 Millionen müssen dann der spanische Staat, die Kanarischen Inseln und die Verwaltung Gran Canarias beisteuern. Laut lokaler Regierung der Kanaren-Insel solle die Staatskasse 70 Prozent davon übernehmen, während die Regionalkasse weitere 20 Prozent der Kosten zahlen soll. Die verbleibenden zehn Prozent würden dann von Gran Canaria selbst aufgebracht.
Gran-Canaria-Zug: Das ist die erste Bau-Phase
Durch die Zustimmung Spaniens können die Arbeiten für den Nord-Süd-Zug auf Gran Canaria zwischen der Hauptstadt und dem Süden der Kanaren-Insel sehr wahrscheinlich bald beginnen. Die erste Bau-Phase umfasst dann Depots und Werkstätten. Außerdem sollen nötige Windkraft-Anlagen gebaut werden.
Zunächst werde dann die Strecke zwischen den Bahnhöfen am Flughafen und Vecindario gebaut. Diese umfasst auch Zwischen-Haltestellen in Carrizal und Cruce de Arinaga. Erst in weiteren Bau-Abschnitten solle der Zug dann zu den geplanten Endhaltestellen in Meloneras im Süden sowie Santa Catalina im Norden verlängert werden.
Gran Canaria in 35 Minuten mit dem Zug durchqueren
Die Depots und Haltestellen sollen durch Windkraft versorgt und damit energieneutral werden. Entsprechende Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 30 Megawatt sollen bereits in der ersten Bauphase entstehen.
Die Regierung der Kanarischen Inseln kündige in Rücksprache mit Madrid bereits an, die Anträge verbessert einzureichen, sollten sie in ihrem ersten Entwurf in Brüssel abgelehnt werden. Das Ziel besteht darin, künftig innerhalb von 35 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln von einem Ende der Kanaren-Insel zum anderen zu gelangen.
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190 Millionen Euro EU-Mittel: So wird der Gran-Canaria-Zug Wirklichkeit
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