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Madrid fordert Abriss des Oliva Beach Hotel auf Fuerteventura


Der Streit um ein Hotel der Riu-Gruppe auf den Kanaren geht weiter. Das Umweltministerium fordert nun den Abriss des Oliva Beach Hotel auf Fuerteventura. Umweltschützer feiern die Entscheidung wie einen Sieg.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Das Hotel Oliva Beach steht in einem Schutzgebiet auf Fuerteventura und muss abgerissen werden. Zu diesem Ergebnis kommt Spaniens Ministerium für den ökologischen Wandel. Es sieht die Konzession für die “Besetzung und Nutzung des öffentlichen Raums” durch das zur Riu-Gruppe gehörende Hotel neben den Dünen von Corralejo als abgelaufen an.

Was sperrig klingt, bedeutet kurz gesagt den Abriss des Gebäudes. Umweltschützer feiern die Entscheidung, während Riu Hotels eine Berufung prüft. Zudem entsteht ein politisches Kompetenzgerangel.

Die Regierung der Kanarischen Inseln sieht sich als zuständig an. Der Streit um die Zuständigkeit schwelt bereits seit vielen Monaten. Sollte die Regional-Regierung der Kanaren als Gewinner der Debatte hervorgehen, könnte die Konzession verlängert werden. Denn die dortige Politik hat ein anderes Interesse am Betrieb des Hotels als die nationale.

Riu Hotel auf Fuerteventura soll abgerissen werden

Spaniens Staatssekretär für Umwelt, Hugo Morán, erklärte, dass die Entscheidung zur Konzessionsvergabe an die Riu-Gruppe aus dem Jahr 2003 “für die Belegung und zur Nutzung des öffentlichen Raumes” in Corralejo 20 Jahre später als unzulässig anzusehen sei.

Einen sofortigen Abriss bedeutet das jedoch nicht. Zunächst sei “die rechtliche Situation zu klären, in der die eingetragenen Eigentümer nicht durch den Konzessionstitel gedeckt sind”, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Dokument.

Riu-Hotel auf Fuerteventura soll abgerissen werden – Umweltschützer zufrieden

Umweltschützer zeigten sich in einer ersten Reaktion auf die Entscheidung hocherfreut: “Es war eine mühsame Aufgabe, die uns viele Jahre gekostet hat”, sagte Gilberto Martel von der Gruppe Turcón-Ecologistas en Acción.

Für den Aktivisten sei es eine Genugtuung. Denn “die touristische Aktivität muss die Umwelt respektieren”. Und das sei nicht mit der Existenz “eines Gebäudes in einem geschützten Gebiet” und dem Eindringen “sogar in den öffentlichen maritim-terrestrischen Bereich” vereinbar.

Die Vertreterin der Hotelkette auf den Kanarischen Inseln, Águeda Borges, zeigte sich zunächst unbeeindruckt. Das könnte auch daran liegen, dass sie Teile der Insel-Politik hinter ihrem Arbeitgeber weiß.

Oliva Beach Hotel auf Fuerteventura sorgt für politische Debatte

Denn während auf nationaler Ebene auf den Abriss des Hotels hingearbeitet wird, sieht die Politik auf den Kanaren die Sache differenzierter. Auch Borges weiß das und spielte zuletzt öffentlich auf die “400 Familien” an, die von einem Abriss betroffen wären.

Gemeint sind die Schicksale der Mitarbeitenden des Oliva Beach Hotel auf Fuerteventura. Gilberto Martel hält derlei Spielchen für unangemessen: “Das Unternehmen ist dafür verantwortlich, ihnen einen würdigen Umzug zu ermöglichen”.

Die für Tourismus und Beschäftigung zuständige Ministerin auf den Kanaren, Jéssica de León, zeigte sich derweil unzufrieden mit der Arbeit der Vorgängerregierung. De León machte dem ehemaligen Präsidenten der Kanarischen Inseln und heutigen Minister für Territorialpolitik, Ángel Víctor Torres, Vorwürfe. Torres habe stets “geschwiegen, ohne die legitimen Interessen der Inseln zu verteidigen”.

Hotel-Abriss auf Fuerteventura – Riu kann in Berufung gehen

Riu kann gegen die Entscheidung in Berufung gehen. Der Einspruch müsste innerhalb eines Monats bei der zuständigen Ministerin Teresa Ribera eingereicht werden. Sollte sich die Hotel-Gruppe dazu entscheiden, direkt zur Verwaltungskammer des Nationalen Gerichts zu gehen, verlängert sich die Frist auf zwei Monate.


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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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