1,1 Millionen Euro sind in die Erweiterung des Flughafens auf El Hierro geflossen. Der Betreiber Aena nutzt die Stellplätze allerdings nicht wie geplant, sondern um Geld damit zu verdienen. Die Politik vor Ort ist sauer.
Javier Armas ist Minister der auf El Hierro gegründeten Partei AHI. Der Politiker ist empört. Auslöser ist Spaniens Flughafen-Betreiber Aena. Denn der bereichere sich auf Kosten der Allgemeinheit, lautet der Vorwurf.
Konkret geht es um die Planung des Parkplatzes am Flughafen El Hierro. Im Jahr 2024 wurde mit der Erweiterung des Flughafenparkplatzes begonnen. Mehr als 1,1 Millionen Euro flossen in das Projekt. Doch Aena habe gar kein Interesse daran, das Park-Chaos zu beenden, lautet jetzt der Vorwurf. Stattdessen wolle der Betreiber Geld mit der Investition verdienen:
Aena und das Park-Chaos auf El Hierro
Das ursprüngliche Ziel der Baumaßnahme war es, 50 neue Stellplätze zu schaffen. Damit sollte das herrschende Chaos rund um den kleinen Airport beendet werden. Doch Aena habe nun 30 dieser neuen Parkplätze an eine Autovermietung verpachtet, heißt es.
Für Armas ist das nur ein Problem von vielen: Denn der Politiker sieht bei Spaniens Flughafen-Managern fehlende Weitsicht für die Zukunft. 2001 wurde ein Masterplan verabschiedet, in dessen Prognosen schon bis 2016 eine Erweiterung auf 350 Parkplätze in zweistöckiger Bauweise gefordert wurde. Anders könne man dem steigenden Personenaufkommen nicht gerecht werden. Geschehen ist laut Armas: nahezu nichts!
Der Vorwurf: Aena habe grade mal 50 Parkplätze geschaffen und nur 20 davon seien trotz des massiv gestiegenen Passagieraufkommens zugänglich.
Aena reagiert trotzig auf Kanaren-Kritik
Am kleinen Kanaren-Airport parken bis zu 90 Autos wild. Denn: Es fehlt Platz. Das sorgt rund um den Airport für Chaos. Und bei den etwa 320.000 Fluggästen für schlechte Stimmung. Der Start und der Abschied von El Hierro seien negativ getrübt. Und dieser Eindruck liege an Aena, lautet der Vorwurf.
Der teilprivatisierte Betreiber hingegen versteht die Aufregung nicht. Trotz der permanenten Wildparkerei sehe man in der Vergabe an einen Autovermieter den “am besten zu den Merkmalen des Flughafens” passenden Umgang mit der Situation. Man erfülle die Bedürfnisse der Gäste, heißt es weiter.
Stattdessen fordert Aena nun von den Inselverwaltungen mehr Alternativen rund um den öffentlichen Nahverkehr. So könne das Fahrzeugaufkommen auf natürliche Weise reduziert werden. Ein Konter, der bei der AHI für Schnappatmung sorgt.
Die Partei fasst diese Antwort als Affront auf. Armas forderte jetzt vom Minister für Verkehr und Mobilität, Oscar Puente, einzugreifen. Bisher steht eine Reaktion aus dem zuständigen Ministerium aus.
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Chaos an Kanaren-Airport: Politiker wirft Aena Bereicherung vor
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