Diese Fracht war alles andere als alltäglich: Via DHL ist Gorilla Kiburi von Teneriffa nach London gebracht worden. Dort soll sich der 18 Jahre alte Silberrücken einer Gruppe Zuchtgorillas anschließen.
193 Kilogramm, verteilt auf einen 1,63 Meter großen Körper. Für einen normalen Flugsitz wäre Kiburi nicht zu groß, wohl aber zu breit gewesen. Und so musste eine andere Taktik her. Fracht-Experten übernahmen den Transport des Gorillas aus dem Loro Parque auf Teneriffa in den Londoner Zoo.
Auf der 3000 Kilometer weiten Reise servierte das Bordpersonal dem Gorilla Blattgemüse, Lauch, Bananen und kalten Früchte-Tee. Das Team für den Transport wurde aus Tierpflegern, Flugzeugingenieuren, Spediteuren, Sicherheitsleuten, Piloten und LKW-Fahrern zusammengestellt. Und so erreichte Kiburi London schließlich unbeschadet.
Nötig wurde der Umzug, nachdem im Londoner Zoo Silberrücken Kumbuka verstorben war. Vier Jahre lang wurde nach einem Nachfolger gesucht – und schließlich in Kiburi auf Teneriffa gefunden. Der Gorilla stammt ursprünglich aus dem Zoo in Hannover. Von dort war er mit seinem Bruder Ubongo im Jahr 2014 nach Teneriffa gereist.
Nachdem Tierpfleger aus London den Loro Parque besucht hatten, um eine Vertrauensbasis zu schaffen, wurde Kiburi für die Reise vorbereitet. “Auch wenn wir ihn vermissen werden, weil er ein Mitglied der Familie ist, freuen wir uns sehr, dass er sich so gut entwickelt und jetzt die Möglichkeit hat, seine Fortpflanzungsgruppe zu bilden und andere natürliche Verhaltensweisen mit den Weibchen und dem Nachwuchs zu lernen“, sagte Iñaki Ezquerro, Leiter der Abteilung für terrestrische Säugetiere im Loro Parque, zum Abschied.
Kiburi zieht aus dem Loro Parque auf Teneriffa ins “Gorilla Kingdom” des Londoner Zoo
Inzwischen ist Kuburi im “Gorilla Kingdom” angekommen. Dort gibt es eine Insel mit versteckten Höhlen und ein Dschungelgelände sowie einen Fluss. Seine neue Gruppe wird der Gorilla nach und nach kennenlernen.
“Wie bei jeder Patchworkfamilie lassen wir es dabei langsam angehen”, sagte Gorilla-Pfleger Glynn Hennessy nach der Ankunft: “Daher beobachten wir die Gruppe genau und lassen jedem einzelnen Tier die Zeit, die es braucht, um mit dem Neuzugang vertraut zu werden.”
Der Londoner Zoo sieht sich als Teil eines weltweiten Zuchtprogramms, das den Bestand der Westlichen Flachlandgorillas sichern soll. Ihre Population in der Wildnis von Zentral- und Westafrika sei aufgrund von Wilderei, Krankheiten, Abholzung und Klimawandel bedroht, heißt es seitens des Zoos.
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Fotos aus dem Loro Park auf Teneriffa
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Loro Parque schickt Gorilla per DHL von Teneriffa nach London
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