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Ist Teneriffa im TV schöner als in der Realität?


Unsere Leserreporterin hat sich Teneriffa in einer TV-Dokumentation angesehen. Warum werden dort die teilweise katastrophalen Zustände verschwiegen? Ist es Absicht oder Unwissenheit?

Von Leserreporter – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Von Marlis Zoschke

Jeden Tag von früh bis spät Olympia? Das kann sehr anstrengend sein! Da war die “Konserve” vom HR eine gute Abwechslung. Es war ein schöner Anblick, die kleinen Dörfer – weit von der Küste entfernt. Denn auch sie haben sich in den vergangenen Jahren zu ihrem Vorteil verändert.

In dem Beitrag wurde nicht versäumt, die schönen goldgelben Strände zu zeigen, die es früher nicht gab. Die meisten Playas wurden angelegt und der Sand kam von Gran Canaria oder aus der Sahara, hieß es.

Überall gab es nur blühende Wiesen neben der doch immer wieder beeindruckenden Landschaft. Den schönsten Anblick bot natürlich Masca. Hier gibt es eine Töpferei, die nach alter Guanchen-Art Dinge des täglichen Bedarfs herstellt.

Kommt Teneriffas Abwasserproblematik wirklich überraschend?

Doch zum Arbeiten wird Wasser benötigt. Und das wird zu Abwasser. Wo in diesem kleinen Dorf, es leben dort rund 100 Personen, bleibt es? Lässt man alles, was da so ankommt, in einer Felsspalte verschwinden, in der Hoffnung, es wird schon irgendwie im Meer ankommen?

Ich gebe zu, dass es in Masca nicht so einfach ist, Abwasser zu entsorgen. Doch es gibt bestimmt viele Möglichkeiten, eine Lösung zu finden. Bloß kann nicht nur geredet werden. Es müssen Taten folgen.

Ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich lese, dass Teneriffas Präsidentin, Rosa Dávila, überrascht ist, dass nach einem Jahr an der Kanalisation in Puerto de la Cruz noch immer nichts geändert wurde. Wenn man jedes Jahr Millionen von Touristen auf die Insel holen will, dann hat man auch die Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass die Menschen in sauberen Gewässern baden können und sich nicht vom Liegestuhl aus alles ansehen müssen.

Abwasser auf Teneriffa: Keine Kompromisse für die Gesundheit

Auch wenn die Strände gesperrt sind: Es gibt immer wieder Neugierige, die sich nicht an die Regeln halten. Wir haben es ja nun erfahren, dass bei Olympia in Paris einige Sportler vom Schwimmen in der Seine krank geworden sind. Und die waren nur relativ kurze Zeit in dem Dreckwasser. Teneriffa könnte die vielen Kranken, die es geben würde, nicht versorgen. Denn das Gesundheitssystem steht jetzt schon vor Problemen.

Man sollte auch den blauen Flaggen nicht immer bedingungslos vertrauen. Ich habe selbst erlebt, wie bei Arenas Negras, damals angeblich einer der schönsten Naturstrände, 100 Meter weiter der Dreck ins Meer geleitet wurde.

Es ist natürlich nicht einfach, alles immer richtig zu machen. Doch wenn es um die Gesundheit geht, darf es keine Kompromisse geben.

Unsere Leserreporterin Marlis Zoschke schreibt regelmäßig über ihre Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten auf den Kanaren. Weitere Beiträge von ihr finden Sie hier.


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