In unserem Reiseführer La Laguna gehen wir mit Ihnen auf einen Rundgang durch die drittgrößte Stadt auf Teneriffa.
Inhaltsverzeichnis
Reiseführer La Laguna – die Geschichte der Stadt
Seinen Namen verdankt La Laguna einer spanischen Eigenheit: Während Lagunen im Wortsinn mit dem Meer verbundene und damit salzhaltige Gewässer sind, versteht die spanische Sprache auch Süßwasser-Seen als Lagune. Die Stadt im Norden Teneriffas war die erste Kolonie des spanischen Eroberers Lugo. Sie wurde im Jahr 1496 an einem solchen See gegründet. Das Wahrzeichen La Lagunas ist die Iglesia de la Conception. Sie steht unweit des südlichen Ufers der damaligen Lagune. Heute ist La Laguna natürlich viel größer – und Teneriffas Universitätsstadt.
Durch die Höhe von knapp 600 Metern über dem Meeresspiegel war La Laguna einst eine strategisch sehr wertvolle Kolonialstadt. Neben dem Schutz vor Angriffen von der See-Seite aus, bot die Landschaft zudem perfekte Bedingungen für die Landwirtschaft. Im Umland blieb dies teilweise bis heute erhalten.
Die namengebende Lagune existiert dagegen inzwischen nicht mehr – ebenso wie der Titel der Hauptstadt. Dort, wo einst das Wasser stand, befinden sich heute Bauwerke und die Autobahn zwischen Teneriffas heutiger Hauptstadt Santa Cruz und dem Orotavatal. Die Stadt wurde nach aufwendigen Restaurierungsmaßnahmen im Jahr 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Unser Reiseführer La Laguna stellt Ihnen im Folgenden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vor.
Karte: Der Stadtplan für La Laguna
Die Zahlen auf unserer Karte geben Ihnen eine Orientierung, wenn Sie nach Sehenswürdigkeiten suchen. In den nachfolgenden Kapiteln finden Sie immer wieder Hinweise, welche Zahl die jeweilige Sehenswürdigkeit repräsentiert:
Sehenswürdigkeiten in La Laguna auf Teneriffa
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von La Laguna sind fußläufig erreichbar. Es empfiehlt sich eine Anreise mit dem Bus. Alternativ sollte das Auto im oberen Bereich der Altstadt geparkt werden. Von dort aus geht es dann zu Fuß in Richtung der Altstadt, die nahezu alle Sehenswürdigkeiten beheimatet. Welche genau Besucher der Stadt gesehen haben sollten, verraten wir Ihnen nachfolgend:
Iglesia Nuestra Señora de la Concepción
(Die Kirche finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 1.)
Die Kirche La Conceptión gilt als älteste Gemeindekirche Teneriffas. Sie stammt aus dem Jahr 1496. Vom ursprünglichen Bauwerk ist heute nichts mehr erhalten. Überhaupt ist die Geschichte der Kirche eine bewegte. Nach diversen Sanierungen und Neubauten ist sie heute eine Zusammenstellung von miteinander verbundenen Gebäuden nahezu aller Epochen seit Baubeginn.
Die Kirche ist der Blickfang am oberen Ende der Fußgängerzone, denn ihr schwarzer Turm ist weithin sichtbar. In seiner ersten Version wurde er im Jahr 1577 errichtet, fiel jedoch schnell wieder in sich zusammen. 1630 wurde dann ein neuer Versuch unternommen, der aber in ähnlich tragischer Weise ein jähes Ende fand. Im dritten Anlauf lief es dann besser: Der Bau aus dem Jahr 1694 steht bis heute. Einige Modifizierungen ermöglichten beispielsweise die Errichtung einer Taufkapelle im Erdgeschoss des sechsstöckigen Turms.
Der Zugang zur Kirche ist über ihre Seitenportale möglich. Im Innern ist neben der Taufkapelle besonders die Artesonado-Decke sehenswert. Zudem ist auf dem Vorplatz eine Skulptur von Johannes Paul II. zu sehen. Sie wurde ihm zu Ehren errichtet, nachdem das damalige katholische Kirchenoberhaupt die Insel besucht hatte.
La Lagunas historische Altstadt
(Die Altstadt finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 2.)
Unterhalb der Kirche beginnt die historische Altstadt samt Fußgängerzone. Den Blick hinab gerichtet, gabelt sich die Straße – rechts entlang verläuft die Calle Obispo Rey Redondo, links die Calle Capitán Brotons. Beide Straßen verlaufen bis zur Plaza del Adelantado. Sie bieten links und rechts historische, meist liebevoll renovierte Gebäude. Verschiedene Geschäfte laden zum Stöbern und kleine Cafés und Bäckereien zum Verweilen ein.
Das Teatro Leal
(Das Theater finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 3.)
Besonders Architekturfreunde sollten beim Teatro Leal einen Stopp einlegen. Das im Jahr 1915 von seinem Namensgeber Don Anonio Leal in Auftrag gegebene Bauwerk liegt mit seiner typisch zum Eklektizismus gehörenden Fassade und seinen schönen Balkonen direkt an der Fußgängerzone. Im inneren bietet es Platz für mehr als 1000 Personen. In den 1960er-Jahren wurde es hauptsächlich als Kino genutzt. Rund um die Jahrtausendwende musste das Teatro Leal dann für ganze 18 Jahre wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen werden. Seit 2008 sind die Türen wieder geöffnet. Zu den einhergehenden Feierlichkeiten war sogar der spanische Kronprinz Felipe von Spanien mit seiner Frau Letizia angereist. Heute gibt es verschiedene Theater-Aufführungen und Comedy-Veranstaltungen.
Die Kathedrale Nuestra Señora de los Remedios von La Laguna
(Die Kathedrale finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 4.)
Die Kathedrale Nuestra Señora de los Remedios von La Laguna ist die bekannteste Kirche der Stadt. Ihr Bau wurde im Jahr 1515 beschlossen. Sieben Jahre später wurde eine einschiffige Kirche in kanarischem Stil eingeweiht. In den folgenden Dekaden wurde sie immer wieder durch Anbauten erweitert. So entstand bis zum Jahr 1590 eine Kirche mit einem Haupt- und zwei Seitenschiffen. Zu beginn des 17. Jahrhunderts wurde schließlich mit dem Bau eines Kirchturms begonnen, so dass im Jahr 1656 schließlich der höchste Turm der Insel fertiggestellt wurde. Doch schon 1691 musste er wegen akuter Einsturzgefahr einem Neubau weichen, der die einstige Höhe nicht mehr erreichte. 1751 bekam dieser dann auch eine Kirchturmuhr.
Doch schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts galten Turm und Fassade erneut als einsturzgefährdet. Mit privaten Geldern wurde eine weitere Sanierung mit teilweisen Neubauten angestoßen. 1819 wurde die Pfarrkirche zum neugegründeten Bischofssitz für die westlichen Kanaren-Inseln ernannt. Einhergehende Umbauten sorgten jedoch gegen Ende des Jahrhunderts dafür, dass wieder Risse auftraten. Es wurden der Abriss und ein weiterer Neubau beschlossen, dessen Einweihung am 6. September 1913 stattfand.
Doch schon 1950 sickerte immer wieder Wasser durch die Decke. Für den Bau war Sand von den Stränden der Insel genutzt worden. Das darin enthaltene Salz sorgte für die Zersetzung der im Beton enthaltenen Armierungen. In der Folge fielen immer wieder Stücke der Decke hinab. Am 30. Juni 2002 wurde die Kirche schließlich geschlossen und der Bischofssitz in die Kirche Nuestra Señora de la Concepción verlegt.
Das Gebäude musste nach seiner Schließung erneut aufwendig saniert werden. Anstelle von Metall wurden Glas- und Polypropylenfasern im Beton verbaut. Das Dach wurde zudem von außen mit Kupferblechen abgedichtet. Die Neueröffnung fand schließlich am 31. Januar 2014 statt.
Sehenswürdigkeiten in der Kathedrale von La Laguna
Besonders sehenswert sind der Altarumgang samt seiner Gemälde und des Grabdenkmals für Alonso Fernandez de Lugo. Das Denkmal besteht aus italienischem Carrara-Marmor. Es wurde von Manuel de Oraá entworfen, die Ausführung übernahm Angelo de Cherubini.
Der Hauptaltar mit seinen zehn Säulen beheimatet ein Tabernakel aus Holz. Gestaltet wurde es von dem aus Gran Canaria stammenden Bildhauer und Architekten José Miguel Luján Pérez. Links und rechts davon installierte der Künstler die Figuren des Heiligen Paulus und des Heiligen Petrus. Zudem liegt das Grab des Erzbischofs von Heraclea Cristóbal Bencomo innerhalb des Altarraumes. Außerdem sehenswert: Die angrenzende Kanzel aus Marmor des Bildhauers Pascuale Bocciardo aus dem Jahr 1767.
Besucher der Kathedrale sollten neben dem Hauptaltar auch die Seitenaltäre sowie die Fenster und den Boden der Kathedrale beachten. Besonders interessant ist zudem die Taufkapelle mit ihrem 1969 erbauten Taufbecken.
La Casa de los Capitanes Generales
(Die Casa de los Capitanes finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 5.)
Die Casa de los Capitanes Generales beherbergt heute unter anderem ein kleines Museum. Nicht nur aufgrund des kostenfreien Eintritts lohnt ein Besuch: Schon der kleine Innenhof entschädigt für den Abstecher an die Calle Obispo Rey Redondo 7. Im Innern gibt dann Einblicke in die Entstehung und Geschichte La Lagunas.
Erbaut wurde das Haus zwischen 1624 und 1631 vom damaligen Generaloberst Teneriffas, Diego de Alvarado Bracamonte. Die von roten Quadersteinen umrahmten Fenster sind durch ihre asymmetrische Anordnung ein echter Blickfang. Gleiches gilt für den Eingang, auf dem ein von Kragsteinen getragener Balkon sitzt.
Im Inneren des Gebäudes befinden sich neben dem Museum auch das Rathaus der Stadt, das Bürgermeisteramt, das Internationale Zentrum für Denkmalpflege (CICOP) sowie die Touristeninformation.
Der Convento Santa Catalina
(Das Kloster finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 6.)
Unweit der Plaza del Adelantado befindet sich der Convento Santa Catalina. Gebaut wurde das Nonnenkloster im Jahr 1611. Eine große Mauer schützt die Bewohnerinnen vor neugierigen Blicken, während sie selber – dank eines großen hölzernen Turms – einen optimalen Ausblick über das Stadtzentrum genießen können.
Gewidmet ist das Kloster der heiligen Katharina von Siena. In ihrem Namen leben noch immer rund 100 Dominikanerinnen hinter den Klostermauern. Dort befinden sich neben den Privatgemächern eine kleine Kirche und ein Museum. Beide können nach vorheriger Anmeldung gruppenweise besucht werden.
Gleich gegenüber des Klosters steht der Palacio de Nava, ein Palast der seit Jahren darauf wartet, zu einem Hotel umgebaut zu werden. Eine Besichtigung ist entsprechend nicht mehr möglich.
Die Plaza del Adelantado
(Die Plaza finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 7.)
Besonders sehenswert ist die Plaza del Adelantado. Sie ist dem Gründer Alonso Fernandez de Lugo gewidmet. Der Eroberer ließ seinerzeit seine Residenz am Rande des Platzes errichten. Damals wie heute spielt sich an der Plaza das Leben ab. Während in früheren Zeiten Stierkämpfe ausgetragen, Strafen vollstreckt oder Prozessionen abgehalten wurden, lädt der Platz heute zum Verweilen ein. Unter Palmen und Lorbeerbäumen sitzen Einheimische und treffen Freunde und Bekannte. Ein Besuch lohnt sich – zum Beispiel, um vor dem Rückweg in die obere Altstadt genau hier eine Rast mit Erfrischungen einzulegen.
Die Iglesia de Santo Domingo
(Die Iglesia de Santo Domingo finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 8.)
Nur wenige Straßen weiter befindet sich die Iglesia de Santo Domingo. Die Dominikanerkirche aus dem 17. Jahrhundert ist eine einfache Kreuzkirche mit einem bemerkenswerten Schatz: Die Prozessionsmonstranz “Custodia” gilt als die schönste der Kanaren. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert. Außerdem sehenswert sind die expressionistischen Fresken in Hauptschiff und Presbyterium. Sie stammen vom bekannten Kastillianer Mariano de Cossio.
Die hohen Mauern der Kirche gehen in die angrenzenden Klostermauern über. Darin wurde der erste Lehrstuhl errichtet. Unterrichtet wurden ab 1532 Philosophie, Grammatik und Logik, was der Stadt im Zusammenspiel mit der bis heute beheimateten Universität den inoffiziellen Titel des “intellektuellen Zentrums Teneriffas” einbrachte. Heute finden in dem Kloster Ausstellungen statt. Besucher sollten in jedem Fall den umlaufenden Holzbalkon besuchen. Der Ausblick lohnt sich!
Restaurants in La Laguna
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Das Nachtleben von La Laguna
(Das Universitätsviertel finden Sie auf unserer Karte von La Laguna unter der Zahl 9. Es ist allerdings deutlich größer als die Markierung und ist um sie herum gelegen.)
Weiter in Richtung Süden geht es zum Universitätsviertel. Besonders das Nachtleben dort ist bemerkenswert. Zahlreiche Bars, Kneipen und Diskotheken reihen sich aneinander. Wer sich in La Laguna vom bunten Treiben anstecken lässt, kann auch zu später Stunde noch die Straßenbahn “Tranvia” nutzen, die halbstündlich von und nach Santa Cruz fährt.
Besondere Fiestas in La Laguna
Besonders in der Semana Santa, der Woche vor Ostern, wird in La Laguna viel gefeiert. Zudem ist La Laguna für die Fiestas zu Corpus Christi, dem Sonntag nach Fronleichnam, bekannt. Außerdem sehenswert: Die Romeria de San Benito im Juni oder Juli und Santisimo Cristo de La Laguna am 14. September.
Das La Laguna Wetter
La Laguna liegt ganz in der Nähe des pflanzenreichen Anaga-Gebirges. Entsprechend gibt es Niederschläge, die die Region grün halten. Der Himmel über La Laguna ist also regelmäßig mit dünnen, manchmal auch mit saftigen Regenwolken bedeckt. Das Wetter ist dennoch als gut einzustufen. Bedingungslos beständig ist es jedoch nicht. Wie genau sich das Wetter in La Laguna entwickelt, sehen Sie in unserer Wettervorhersage unter “Wetter Teneriffa Nord” hier.
La Laguna in Zahlen
Nachdem die Stadt im Jahr 1823 den Titel der Inselhauptstadt verlor, entwickelte sich La Laguna zum religiösen und intellektuellen Zentrum Teneriffas. Heute leben auf den mehr als 102 Quadratkilometern Grundfläche rund 155.000 Einwohner, davon etwa 25.000 Studenten. Damit ist La Laguna die drittgrößte Stadt Teneriffas. Zudem ist sie heute der Bischofssitz der Kanaren.
Reiseführer La Laguna – Mehr Touristen-Informationen
La Laguna ist eine bemerkenswerte Großstadt mit zahlreichen zu erkundenden Sehenswürdigkeiten. Es empfiehlt sich, mindestens einen Tag für die Besichtigung einzuplanen. Weitere Infos zur Stadt gibt es in der Touristeninformation in der Casa de los Capitanes Generales. Sie ist von Oktober bis Juni montags bis freitags von 9 bis 16.30 Uhr und von Juli bis September bis 15.30 Uhr geöffnet. An Wochenenden sowie an Feiertagen bleibt das Büro geschlossen.
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Reiseführer La Laguna auf Teneriffa – Sehenswürdigkeiten, Infos und Bilder
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