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Hotels sind out: Teneriffa-Touristen wollen Ferienwohnungen


Hotels verlieren immer mehr Touristen an Anbieter für Ferienwohnungen. Wirtschaftsverbände und Politik fordern eine Regulierung - auch für den Arbeitsmarkt.

Von Juan Martín – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Teneriffa hat das erste Quartal des Jahres mit einem weiteren Touristen-Rekord abgeschlossen. Mehr als 1,9 Millionen Urlauber kamen auf die größte Kanaren-Insel. Das bedeutete eine Steigerung um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Und das macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.

Zwischen Januar und März fiel die Arbeitslosenquote erstmals seit dem Jahr 2008 wieder unter 15 Prozent. Der Vizepräsident des Cabildo und Minister für Tourismus, Lope Afonso, erklärte, dass Teneriffa eine “Insel in guter Verfassung” sei. Dies begünstige die wirtschaftliche Aktivität und den Aufbau von Arbeitsplätzen.

Dennoch gebe es Herausforderungen. Dazu zähle neben der Qualität des Tourismus auch ein Generationswechsel in vielen Betrieben. Mit anderen Worten: Dem Wirtschaftsmotor der Kanarischen Inseln stehen einige Herausforderungen bevor. Und sollten Hotels zunehmend unbeliebter werden, gefährdet auch das bisher sichere Arbeitsplätze.

Wirtschaft auf Teneriffa schreibt gute Zahlen

Die Daten entstammen dem jüngsten Wirtschaftsbericht der Kanaren-Insel, den Afonso am Montag zusammen mit Manuel Fernández, dem Minister für Industrie & Handel, dem Präsidenten der Handelskammer, Santiago Sesé, und der Generalsekretärin der Handelskammer, Lola Pérez, präsentierte.

Diese bemerkte, dass der Beginn des Jahres in Bezug auf wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigung “sehr gut” gewesen sei. Es habe eine logische Mäßigung des Handelssektors nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts sowie eine gewisse “Bremse” beim Verkauf von Autos gegeben. Allerdings sei dieser Bereich in den Jahren 2022 und 2023 auch gestiegen, so dass es nun eine Normalisierung statt einem Rückgang gegeben habe.

Tourismus und Baugewerbe sorgen auf Teneriffa für Jobs

Auch der Industriesektor der größten Kanaren-Insel “hört nicht auf zu wachsen”, sagte Pérez. Dort werden mehr als 1300 Unternehmen geführt. Das Baugewerbe hat sich mit 2645 Unternehmen und mehr als 26.000 Arbeitsplätzen stabilisiert und der Tourismus bleibt weiterhin die “treibende Kraft” der Wirtschaft Teneriffas.

“Es sind zehn sehr gute Jahre, die Beschäftigung ist spektakulär”, resümierte Pérez. Trotz eines Rückgangs um 1,4 Prozent haben fast 85 Prozent der Unternehmen ihre Ergebnisse beibehalten oder verbessert.

Gefährden Ferienwohnungen Teneriffas Arbeitsplätze?

Sesé hob derweil die “positiven Zahlen” auf dem Arbeitsmarkt hervor. 41.000 Beschäftigte mehr als vor einem Jahr sorgen für einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit auf Teneriffa. Auf der Kanaren-Insel wurden zuletzt mehr als 19.000 zusätzliche Erwerbstätige gezählt.

Doch genau diesen Effekt sieht der Minister in Gefahr. Denn ein Ausweichen der Touristen von Hotels in Ferienwohnungen sorge langfristig für eine “Verdrängung”. Für Sesé mache das eine Regulierung und “Qualitätskontrolle” erforderlich. Auch wenn diese sogar zur Schließung vieler Unterkünfte führen könne. Dies sei notwendig, um dem “unlauteren Wettbewerb” ein Ende zu setzen.

Afonso sagte, dass der Gesetzesentwurf der kanarischen Regierung bereits versuche, “Qualitätsanforderungen einzuführen” und den Markt auf “Qualität statt auf Quantität” auszurichten. Er hält ein zusätzliches Eingreifen für “zu spät”, da die Kanarischen Inseln bereits über “Mechanismen” verfügten, um Daten mit digitalen Plattformen abzugleichen und auf diese Weise illegale Unterkünfte zu entlarven.

Laut Afonso müsse viel mehr “das Wohnungsgesetz geändert werden”. Nur so könne verhindert werden, dass auch weiterhin Hunderte Immobilien von Wohn- zu Touristenunterkünften umgewandelt würden, sagte der Politiker. Ob weniger Ferienwohnungen dann langfristig wieder den Hotel-Tourismus stärken, bleibt abzuwarten.


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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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