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Reiseführer Candelaria – die Wiege der Kanaren auf Teneriffa


Candelaria ist einer der besondersten Orte auf Teneriffa. Wir verraten, was Sie gesehen haben sollten, und haben viele Infos, Bilder und Tipps.

Von Sylvia Kreye – Lesedauer: 18 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Candelaria ist die Heimat der Jungfrau von Candelaria, der Schutzpatronin aller Kanarischen Inseln. Zum einen ist Villa Mariana de Candelaria das religiöse Zentrum Teneriffas und gilt als der Wallfahrtsort des Archipels schlechthin, zum anderen ist die Stadt auch abseits dessen immer einen Besuch wert. Was Candelaria so besonders macht und was Sie sehen sollten:

Reiseführer Candelaria, Teneriffa

Die Gemeinde ist kulturell, architektonisch und historisch von großer Bedeutung. Zentraler Ort ist die Plaza de la Patrona de Canarias, wo den Guanchen-Königen der Insel mit neun Bronzestatuen ein Denkmal gesetzt wurde (s. Foto unten).

In der Basilika an der Plaza de la Patrona de Canarias befindet sich das Bildnis der Virgen de la Candelaria, La Morenita (wörtlich: “die kleine Brünette”, auch “die schwarze Madonna” genannt). Sie ist die Schutzpatronin der Kanarischen Inseln. Wir verraten nachfolgend, was Sie gesehen haben sollten:

Feiern: Fiestas in Candelaria

Candelaria - Día de Candelaria

Die festlich geschmückte Plaza de la Patrona de Canarias am 2. Februar, dem Día de Candelaria.

Candelaria ist einer der religiösesten Orte des gesamten Archipels. Die Bevölkerung der Gemeinde ist überwiegend katholisch. Die Verehrung der Jungfrau von Candelaria steht im Mittelpunkt der religiösen Feste.

Nuestra Señora de la Candelaria (Die Jungfrau von Candelaria)

Seit der Entdeckung des Bildes der Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, der Jungfrau von Candelaria, durch die Ureinwohner im Jahr 1392, ist Candelaria das wichtigste religiöse Zentrum der Kanaren-Insel. Jedes Jahr kommen Tausende Pilger nach Candelaria, um die Jungfrau von Candelaria zu verehren, deren Bildnis sich in der Basilika Nuestra Señora de la Candelaria befindet.

Candelaria - Jungfrau

Das Bild der Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, Nuestra Señora de la Candelaria, in der Basilika.

Día de Candelaria (Mariä Lichtmess)

Der 2. Februar ist auf den Kanarischen Inseln ein gesetzlicher Feiertag. Der “Día de Candelaria” (“Tag des Lichts”), wie dieser Festtag auf den Kanarischen Inseln genannt wird, entspricht dem katholischen Fest Mariä Lichtmess.

Die “Virgen de la Candelaria” oder “Nuestra Señora de Candelaria” ist in der katholischen Religion eine Marienverehrung und hat ihren Ursprung auf Teneriffa. Das Wort leitet sich von “candelero” (Kerzenleuchter) oder “candela” (Kerze) ab, was auf das Licht hinweist: Es ist das heilige Licht, das in die Erlösung führt und den Glauben an Gott belebt. Ihr Festtag wird nach dem liturgischen Kalender am 2. Februar gefeiert.

Sowohl im katholischen als auch im jüdischen Glauben hat der Feiertag Mariä Lichtmess eine wichtige Bedeutung: Das Fest erinnert an die Darstellung des Jesuskindes im Tempel und zugleich an die Reinigung Mariens, denn nach jüdischem Glauben galt eine Frau erst 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes als „rein“.

Die Reinigung der Jungfrau Maria, auch bekannt als die Darstellung des Jesuskindes im Tempel, wird im Lukasevangelium beschrieben. Nach christlicher Überlieferung brachten Maria und Josef das Kind 40 Tage nach der Geburt Jesu in den Tempel von Jerusalem, um das Gesetz des Mose zu erfüllen. Nach jüdischem Gesetz unterzog sich Maria im Tempel einem Reinigungsritual, das darin bestand, ein Opfer darzubringen und das Erstgeborene dem Priester zu übergeben. Deshalb wird das Fest am 2. Februar (40 Tage nach der Geburt Jesu) gefeiert.

Für die Kanarischen Inseln jedoch hat der “Día de Candelaria” noch eine ganz besondere Bedeutung: Denn an diesem Tag fanden zwei Guanchenhirten die Figur der Jungfrau von Candelaria am Strand. Später, im Zuge der Eroberung und Christianisierung, wurde die Jungfrau von Candelaria zur Schutzpatronin der Kanarischen Inseln. Dies war der Ursprung der Verehrung, die bis heute lebendig geblieben ist.

Asunción de la Virgen Maria (Mariä Himmelfahrt)

Der 15. August ist in ganz Spanien ein gesetzlicher Feiertag. Sowohl am 2. Februar, dem Día de Candelaria, als auch am 15. August, dem Fest der “Asunción de la Virgen Maria” (Mariä Himmelfahrt), strömen die Pilger von allen Inseln zur Villa Mariana, um das Fest der Schutzpatronin im Rahmen der “Caminata a Candelaria” (Wanderung nach Candelaria) zu feiern.

Jedes Jahr am 15. August wird die “Fiesta de la Candelaria” gefeiert, die der Jungfrau von Candelaria, der Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, gewidmet ist. An diesem großen Tag wird die Eucharistiefeier vom Bischof von Teneriffa in Anwesenheit der höchsten zivilen Autoritäten zelebriert. Anschließend wird die Prozession des Bildes um die Plaza de la Patrona de Canarias durchgeführt. Das Fest der Jungfrau von Candelaria am 15. August gilt in Spanien als Fest von nationalem touristischem Interesse.

Es lohnt sich also, am 2. Februar oder am 15. August nach Candelaria zu pilgern und den Feierlichkeiten zu Ehren der Schutzpatronin beizuwohnen.

Sehenswürdigkeiten von Candelaria

Basilika Nuestra Señora de la Candelaria

Candelaria - Basilika

Die Basilika, einer der wichtigsten Sakralbauten des Archipels, beherbergt das Bild der Jungfrau von Candelaria, der Schutzpatronin der Kanarischen Inseln.

Die Basilika “Unserer Lieben Frau von Candelaria” ist die Hauptattraktion der Gemeinde Candelaria. Ihr herausragendstes äußeres Element ist der Glockenturm. In der Kuppel der Basilika sind die Wappen der sieben Kanarischen Inseln zu sehen.

Die Basilika wurde zum Kulturgut erklärt und ist die wichtigste Kirche der Gemeinde und einer der wichtigsten Sakralbauten des Archipels, denn hier befindet sich das Bild der Schutzpatronin der Kanarischen Inseln, unserer lieben Frau, der Jungfrau von Candelaria.

Die Basilika ist das Werk des Architekten Enrique Marrero Regalado und wurde 1959 auf Initiative des Bischofs von Teneriffa, Domingo Pérez Cáceres, einem gebürtigen Güímarer, errichtet. Die dreischiffige Kirche im regionalistischen Stil hat ein Dach, das den Mudéjar-Stil imitiert, und eine 25 Meter hohe Kuppel, die das Querschiff krönt. Der 45 Meter hohe Hauptturm sticht mit einem kanarischen Balkon hervor.

Die Hauptkapelle beherbergt das Bild der Jungfrau von Candelaria, die 1599 von Papst Clemens VIII. zur Schutzpatronin der Kanarischen Inseln ernannt und 1867 von Pius IX. bestätigt wurde. Die heutige Schnitzerei ist das Werk von Fernando Estévez aus Teneriffa, der sie 1827 anfertigte.

Im Inneren befinden sich Wandmalereien von José Aguiar und Werke des Malers Martín González; weitere Werke sind der Christus der Versöhnung, eine barocke Monstranz, die im 18. Jahrhundert auf den Kanarischen Inseln geschnitzt wurde, und ein Taufbecken von großem historischen Wert aus dem 16. Jahrhundert. Neben der Basilika befindet sich die Fuente de los Peregrinos (der Pilgerbrunnen).

Im Jahr 2011 erhielt die Kirche von Papst Benedikt XVI. den Titel einer Basilika minor.

Plaza de la Patrona de Canarias

Candelaria - Plaza de la Patrona de Canarias

Blick auf die Plaza de la Patrona de Canarias mit der Basilika und den neun Bronze-Statuen.

Die Plaza de la Patrona de Canarias ist der Platz neben der Basilika von Candelaria. Auf diesem Platz, der zum Meer hin offen ist, finden die wichtigsten Feste und Veranstaltungen der Stadt Candelaria statt.

Für die künstlerische Gestaltung des Platzes war Alfredo Reyes Darias verantwortlich. Dazu gehörten auch der Pilgerbrunnen neben dem Hauptportal der Basilika und die ersten Steinskulpturen der Guanchen, die sich heute in der Avenida de Menceyes befinden und 1993 ersetzt wurden.

Die heutigen Bronze-Skulpturen an der Plaza de la Patrona de Canarias sind ein Werk des Bildhauers José Abad aus Teneriffa. Die Statuen stellen die neun Menceyes (Könige) der Guanchen dar, denn die Insel war vor der Eroberung durch die kastilischen Truppen im Jahr 1496 in neun Königreiche (menceyatos) aufgeteilt.

Cueva de Achbinico (Cueva de San Blas)

Candelaria - Achbinico-Höhle

La Cueva de Achbinico (Cueva de San Blas). In dieser Höhle verehrten die Guanchen das Bild der Jungfrau von Candelaria.

Die Höhle von Achbinico, auch Höhle von San Blas genannt, ist ein katholisches Heiligtum in der Gemeinde von Candelaria auf der Insel Teneriffa. Nach der Eroberung war die Höhle das wichtigste christliche Heiligtum auf der Insel und das erste Heiligtum auf den Kanarischen Inseln, das der Jungfrau Maria geweiht war.

Die Achbinico-Höhle ist von großer historischer und archäologischer Bedeutung, denn an diesem Ort verehrten die Guanchen vor der Eroberung durch die Kastilier das Bild der Jungfrau von Candelaria. Nach der Eingliederung der Insel in die Krone Kastiliens Ende des 15. Jahrhunderts war die Höhle der erste christliche Tempel im Tal von Güímar.

Die Achbinico-Höhle befindet sich am Ende der Strandpromenade von San Blas, hinter der Basilika von Candelaria und unterhalb der Steilküste von La Magdalena. Die Höhle ist 14 Meter lang, sechs Meter breit, zwischen drei und sechs Meter hoch und nach Osten ausgerichtet.

Die nur wenige Meter von der Plaza de la Patrona de Canarias entfernt gelegene Kapelle wurde als Ort der christlichen Anbetung eingerichtet. Seit dem Jahr 2000 befindet sich in der Kapelle eine Bronzereproduktion der ursprünglichen Ikone der Candelaria. Seit 2005 steht die Höhlenkapelle als Kulturgut unter dem Schutz des Heiligtums von Candelaria.

Cueva de los Camellos

In der Nähe der Höhle befindet sich die Cueva de los Camellos (Kamelhöhle), die als Stall für die Kamele diente, die einst zum Transport von Waren nach Candelaria eingesetzt wurden.

Königliches Dominikaner-Kloster in Candelaria

Candelaria - Basilika und Dominikaner-Kloster

Auf der Ostseite der Basilika, zum Meer hin, liegt das Dominikaner-Kloster.

Neben der Basilika befindet sich das Königliche Kloster Nuestra Señora de la Candelaria, das auch als Kloster der Dominikaner von Candelaria bekannt ist. Es wird von den Dominikanern geleitet, die seit 1530 als Kapläne von La Candelaria für die Pflege der Jungfrau von Candelaria zuständig sind.

Das Dominikanerkloster wurde 1803 erbaut, nachdem das ursprüngliche Kloster bei einem Brand im Jahr 1789 zerstört wurden. Durch einen Sturm im November 1826, bei dem auch das Originialbild der Jungfrau verschwand, erlitt das Kloster schwere Schäden.

Nach der Entmachtung von Mendizábal waren die Dominikaner gezwungen, das Kloster aufzugeben, das in späteren Jahren als Gefängnis diente. Im Jahr 1922 konnten die Dominikanerpater zurückkehren und das Heiligtum der Jungfrau von Candelaria wieder in Besitz nehmen.

Noch heute wohnen im Konvent acht Dominikaner. Das Dominikanerkloster ist privat und daher für Besucher nicht zugänglich. Es gibt jedoch im Gebäude ein kleines Geschäft, wo man Bücher und Souvenirs kaufen kann.

Kirche Santa Ana

Candelaria - Santa-Ana

Die Kirche Santa Ana liegt auf einer Anhöhe oberhalb der Plaza de la Patrona de Canarias.

Die Kirche Santa Ana wurde 1575 von den Dorfbewohnern gegründet und beherbergt im Inneren ein reiches künstlerisches Erbe. Das Bildnis der Santa Ana stammt aus dem 18. Jahrhundert und der gekreuzigte Christus, im Barockstil aus Holz geschnitzt, aus dem 17. Jahrhundert.

Die heutige Kirche Santa Ana wurde um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts auf der früheren Einsiedelei aus dem sechzehnten Jahrhundert erbaut. Erwähnenswert sind eine vom Mudéjar inspirierte Kassettendecke und Bilder aus der kanarischen Schule des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts.

Altes Rathaus von Candelaria

Das Gebäude des alten Rathauses von Candelaria, auch Casa Cabildo oder Bischofspalast genannt, befindet sich neben der Basilika und sticht durch seinen großen kanarischen Balkon hervor, der sich direkt über dem Pilgerbrunnen befindet. Das Gebäude wurde im 17. Jahrhundert als zeitweiliger Wohnsitz für die Ratsherren der Insel erbaut. Daher rührt auch der Name „Casa Cabildo“. Später diente dieses Gebäude unter anderem als Rathaus und als Schule der Gemeinde. Gegenwärtig wird es als temporäre Ausstellungshalle genutzt. Wegen Bauarbeiten ist das Gelände zurzeit gesperrt.

Centro alfarero – Töpferzentrum “Casa de las Miquelas”

Candelaria - Centro Alfarero und Centro de Artesanía

Unweit der Kirche Santa Ana befindet sich die „Casa de las Miquelas”, mit dem Centro alfarero (dem Töpferzentrum) und dem Centro de Artesanía (Zentrum für Kunsthandwerk).

Die Töpferei war im 18. und 19. Jahrhundert der wichtigste Wirtschaftszweig in der Gemeinde. Dieses Zentrum, das in einem renovierten traditionellen Haus untergebracht ist, verdankt seinen Namen den beiden letzten Töpfern des Viertels Santa Ana. Es besteht aus drei Sälen, in denen man die traditionellen Berufe der Stadt Candelaria, den Herstellungsprozess der traditionellen Töpferwaren, eine Sammlung von Töpfen und traditioneller Kleidung sowie eine Werkstatt entdecken kann.

Calle Obispo Pérez Cáceres

Die Calle Obispo Pérez Cáceres ist die Hauptgeschäftsstraße der Gemeinde. Sie ist im Volksmund als Calle de la Arena bekannt und verläuft parallel zur Küste und der Promenade zur Plaza de la Patrona de Canarias. Sie hat sich zur Geschäftsstraße der Gemeinde schlechthin entwickelt. In der Calle Obispo Pérez Cáceres werden verschiedene Souvenir-Geschäfte, religiöse Bilder und lokales Kunsthandwerk angeboten.

Plaza de la Villa de Teror

Candelaria - Plaza de Teror

An der Plaza de Teror befindet sich ein steinernes Denkmal mit den Wappen von Candelaria und Teror (Gran Canaria).

Es ist einer der zentralen Plätze der Gemeinde, auf dem sich die zentrale Bushaltestelle der Stadt Candelaria befindet. Dieser Platz erinnert an die Städtepartnerschaft der Mariendörfer Candelaria und Teror (Gran Canaria) im Jahr 1991.

Diese Städtepartnerschaft ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in beiden Städten die zwei beliebtesten Marienbilder des kanarischen Archipels verehrt werden: die Jungfrau von Candelaria und die Jungfrau von der Kiefer. An einem Ende des Platzes befindet sich ein steinernes Denkmal in Form einer Tür mit dem Namen des Platzes und den Wappen der beiden marianischen Villen. In der bereits erwähnten Villa Mariana de Teror befindet sich auch der Brunnen von La Candelaria, der an dasselbe Ereignis erinnert.

Spazieren gehen in Candelaria

Candelaria - Promenade

Die mit Blumenbeeten gesäumte Promenade mit Blick auf den Yachthafen.

Ein Spaziergang durch den Ortskern von Candelaria lohnt sich. An der Calle Obispo Pérez Cáceres laden zahlreiche Fischrestaurants und Boutiquen zum Verweilen ein. Von der Plaza de la Patrona de Canarias führt eine mit Blumenbeeten gesäumte Promenade am Meer entlang und gewährt einen Blick auf den Yachthafen.

Erwähnenswert ist auch das ausgedehnte Netz von Wanderwegen, das sich durch das ländliche Hinterland von Candelaria zieht. In der Gemeinde gibt es mehrere zugelassene Wege des Teneriffa-Wanderwegenetzes. Dazu gehören die:

  • SL-TF 292 Samarines
  • SL-TF 294 Los Brezos
  • SL-TF 294.1 El Moralito
  • SL-TF 296 La Mesa
  • SL-TF 296.1 Barranco El Rincón
  • SL-TF 296.2 Chacorche-Schlucht
  • SL-TF 299 Lomo El Centeno

Essen gehen in Candelaria

Candelaria verfügt über eine Vielzahl von gemütlichen Restaurants, die schmackhafte Fischgerichte und andere typische Speisen anbieten. Insbesondere an der Plaza de la Patrona de Canarias und an der Calle Obispo Pérez Cáceres laden viele urige Restaurants zum Verweilen und Schlemmen ein. Schon beim Betreten des Platzes lässt der Geruch von frisch zubereitetem Fisch das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Ein Ausflug nach Candelaria sollte für jeden Besucher Teneriffas auf dem Programm stehen. Es lohnt sich, nicht nur zu den Festen, sondern auch an ganz normalen Tagen. Dann ist auch der Ort nicht so überfüllt mit Menschen, so dass es leichter ist, in einem der Restaurants einen Platz zu finden und in Ruhe die kanarischen Speisen zu genießen.

Candelarias Kultur

Nach der Eroberung Teneriffas hat sich eine Verbindung zwischen der Kultur der Guanchen und der kastilischen Kultur herausgebildet. Diese Verschmelzung zeigt sich insbesondere in den neun Bronzestatuen der Menceys (Könige) der Guanchen auf der Plaza de la Patrona de Canarias (Platz der Schutzheiligen der Kanarischen Inseln). Die Bronzestatuen sind ein Werk des Bildhauers José Abad.

In der ehemaligen Kapelle des Dominikanerklosters, in der ursprünglich die Jungfrau von Candelaria untergebracht war, finden heute Versammlungen und geistliche Musikkonzerte statt.

Candelaria – die Geschichte der Stadt

Candelaria - Guanchen

Auf der Plaza de la Patrona de Canarias wurde den neun Menceyes (Königen) der Guanchen ein Denkmal gesetzt. Die Bronzestatuen sind ein Werk von José Abad.

Die Geschichte Candelarias ist untrennbar mit der Eroberung Teneriffas verbunden. Während dieses Prozesses kam es zu Konflikten zwischen den Kastiliern und den Guanchen, den Ureinwohnern der Insel. Mit der Eingliederung Teneriffas in das Königreich Kastilien begann eine neue Ära für Candelaria und die gesamte Insel.

Das Gebiet, auf dem sich die Gemeinde Candelaria befindet, ist seit der Guanchenzeit von Menschen besiedelt. Es gehörte zum Menceyato (Königreich) von Güímar.

Die Geschichte Candelarias, wie überhaupt der Kanarischen Inseln, ist mit dem Bildnis der Schutzpatronin, Nuestra Señora de Candelaria, eng verknüpft.

Vor dem 15. Jahrhundert: Die Zeit der Guanchen

Der Überlieferung nach erschien die Jungfrau von Candelaria im Jahr 1392 zwei Guanchen, die ihre Herde hüteten. Als sie die Mündung einer Schlucht erreichten, bemerkten sie, dass sich das Vieh plötzlich nicht mehr vorwärts bewegte. Um nachzusehen, was los war, ging einer der Hirten nach vorne und entdeckte auf einem Felsen ein etwa einen Meter hohes hölzernes Bild einer Frau. Sie hielt eine Kerze in ihrer linken Hand und trug ein Kind auf dem rechten Arm. Das Kind trug einen goldenen Vogel in seinen Händen.

Diese Geschichte ereignete sich am Strand von Chimisay und wird auf den Zeitraum zwischen 1390 und 1401 datiert. Die Guanchen verehrten das Bild unter dem Namen „Chaxiraxi“ und bewahrten es zunächst in der Höhle des Mencey (des Königs) auf. Um 1446 verlegten die Guanchen das Bild auf Fürsprache des christlichen Guanchen Antón in die Höhle von Achbinico in der heutigen Gemeinde Candelaria.

Um 1458 wurde eine Einsiedelei von Franziskanermissionaren um das Bild gegründet. Drei Ordensbrüder, die mit den Guanchen zusammenlebten, predigten in ihrer Sprache und tauften viele von ihnen. Dadurch wurde es den Guanchen aus Güímar ermöglicht, sich schon bei der Ankunft der Kastilier im Jahre 1494 mit den Konquistadoren zu verbünden.

15. und 16. Jahrhundert: Eroberung und Kolonialisierung

Nach der Eroberung feierte der Adelant der Kanarischen Inseln, Alonso Fernández de Lugo, am 2. Februar 1497 in der Höhle von Achbinico das erste Fest der Reinigung Marias, bekannt als Mariä Lichtmess. Seit dieser Zeit wurde das ursprüngliche Heiligtum häufig besucht. Wenig später wurde die Straße nach Candelaria eröffnet, der einzige Landweg, der die Orte im Süden der Insel miteinander verbindet.

Im Laufe des 16. Jahrhunderts wuchs die Stadt Candelaria um das Heiligtum herum. Zu dieser Zeit war sie der am dichtesten besiedelte Ort im Güímar-Tal und wurde zunächst fast ausschließlich von Guanchen bewohnt. Im Jahr 1552 war Candelaria mit sechsundzwanzig Häusern und 148 Einwohnern bereits das wichtigste Dorf des Tals. Dem Chronisten Fray Alonso de Espinosa zufolge lebten in Candelaria und Güímar “die verbliebenen Guanchen, von denen es nur wenige gibt, weil sie bereits vermischt sind; und sie leben dort aus Respekt vor dem Heiligen Bild von Candelaria”.

17. und 18. Jahrhundert: Candelaria in der frühen Neuzeit

Im Jahr 1630 ging der Sitz der Gemeinde an die Kirche San Pedro de Güímar über. Wegen der Proteste der Einwohner von Candelaria wurde 1639 in Santa Ana eine Pfarrhilfe gegründet, die von der Pfarre in Güímar abhängig war und die Gerichtsbarkeit über Arafo hatte.

1697 wurde die Burg, beziehungsweise der Turm von San Pedro, neben dem Dominikanerkloster gebaut, um die Bevölkerung und die Schätze des Tempels zu verteidigen.

1768 schuf König Carlos III. die öffentlichen Ämter des “syndico personero”, des Abgeordneten des einfachen Volkes und der Gläubigen für die Orte, die einen königlichen Bürgermeister hatten. Dieser wurde von den Einwohnern selbst durch Volkszählung gewählt. Auf diese Weise entstand das erste Rathaus von Candelaria.

19. und 20. Jahrhundert: Candelaria in der Neuzeit

Im Jahr 1812 wurde Candelaria auf der Grundlage der neuen kommunalen Organisation, die sich aus der Verfassung von Cádiz ergab, eine selbständige Gemeinde.

Im November 1826 verursachten heftige Regenfälle eine Überschwemmung, die die Burg von San Pedro zerstörte, etwa ein Dutzend Häuser mitriss und auch das Dominikanerkloster verwüstete. Infolge dieses Unwetters verschwand auch das ursprüngliche Bild der Jungfrau von Candelaria, das den Guanchen erschienen war. Bei dem Bild, das derzeit in der Basilika verehrt wird, handelt es sich um eine Nachbildung, die nach einer älteren Kopie angefertigt wurde.

Während des gesamten neunzehnten Jahrhunderts war der Kabotageverkehr durch den Hafen von Pocillo von großer Bedeutung, bis der Hafen 1870 stillgelegt wurde und sich auf einen Fischereihafen beschränkte. In diesem Jahrhundert beschäftigten sich die Einwohner von Candelaria hauptsächlich mit dem Fischfang und dem Bau von Booten, während die Frauen Steingut herstellten.

Am 8. März 1957 erhielt Candelaria aufgrund seiner Herkunft und seines religiösen Werdegangs den Titel einer Villa.

Geografische Lage von Candelaria

Candelaria ist eine Gemeinde an der Ostküste der Kanaren-Insel Teneriffa. Die Hauptstadt der Gemeinde Candelaria liegt 20 Kilometer südwestlich von Santa Cruz de Tenerife. Die Gemeinde hat insgesamt eine Ausdehnung von 49,32 Quadratkilometern und liegt durchschnittlich fünf Meter über dem Meeresspiegel. Nachbargemeinden sind Nuestra Señora del Rosario im Norden und Arafo im Süden. Die Gemeinden Santa Úrsula und La Matanza de Acentejo grenzen ebenfalls an Candelaria, sind jedoch durch das zentrale Gebirge auf der Nordwestseite der Insel getrennt.

Landschaft & Umgebung von Candelaria

Candelaria - Ansicht

Candelaria – Blick auf das Bergpanorama von der Plaza de la Patrona de Canarias.

Candelaria liegt am nördlichen Ende des Güímar-Tals. Die Küste von Candelaria ist abwechslungsreich. Der nördliche Abschnitt ist ein Berggebiet. An der nördlichen Grenze des Tals erhebt sich der Chafa-Hang. Er beginnt an der Lomo el Yugo auf etwa 1730 Metern über dem Meeresspiegel und bildet kurz vor der Küste eine Klippe, Los Órganos.

An der Grenze zur Gemeinde Arafo erstreckt sich der Malpaís de Güímar, eine Ausdehnung vulkanischen Ursprungs, die aus der 1228 Meter hohen Media Montaña entstanden ist. In der Nähe befinden sich die sogenannten “Toscas de la Vieda”, die durch ihr weißliches Aussehen auffallen. (“Toscas” ist die spanische Bezeichnung für ein pyroklastisches Gestein, ein blasenreiches intermediäres bis saures vulkanisches Glas, auch: natürliches Schaumglas oder schaumiges Gesteinsglas.) An der restlichen Küste überwiegen die Strände, teilweise mit feinem schwarzen Sand.

Die Flora von Candelaria

In Candelaria ist ein großer Teil der vielfältigen Vegetation erhalten. Da die Küstengebiete stark urbanisiert sind, haben sie viel von ihrer natürlichen Vegetation verloren. Das Mittelland, das intensiv für den Anbau genutzt wird, besteht aus Ersatzsträuchern. Hervorzuheben sind die Opuntia (eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse), die Artemisia thuscula (kanarischer Beifuß) und Rumex lunaria (Kanaren-Ampfer, zu deutsch auch Mondampfer) sowie die Tabaibalen von Euphorbia lamarckii (eine Pflanzenart aus der Familie der Euphorbiaceae, die auf den westlichen Kanarischen Inseln beheimatet ist).

Auf den Gipfeln überwiegt der kanarische Kiefernwald (Pinus canariensis), zusammen mit Plantagen von Monterey-Kiefer (Pinus radiata) und Eucalyptus sowie Sprossender Zwergginster (Chamaecytisus proliferus) und Klebriger Drüsenginster (Adenocarpus viscosus).

Die Schutzgebiete von Candelaria

Auf dem Gebiet der Gemeinde befinden sich ein Teil des Naturparks Corona Forestal und die Naturschutzgebiete Las Lagunetas und Siete Lomas. Sie alle gehören zum Netzwerk der Naturschutzgebiete der Kanarischen Inseln und sind auch als besondere Schutzgebiete für Vögel in das Natura-2000-Netz aufgenommen worden.

Das Klima in Candelaria

Candelaria ist durch das Steppenklima geprägt. Es gibt in Candelaria nur wenig Niederschlag. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 17,7 Grad Celsius. Innerhalb eines Jahres gibt durchschnittlich es 343 mm Niederschlag.

Im Monat August wird in Candelaria mit 10,21 Stunden pro Tag die höchste Anzahl an täglichen Sonnenstunden verzeichnet. Der Januar weist mit 7,48 Stunden die geringste Anzahl an täglichen Sonnenstunden auf.

Durch die Lage direkt an der Atlantik-Küste ist es in Candelaria an manchen Tagen sehr windig. Dann kann es schon einmal vorkommen, dass die große Prozession am Tag der Schutzheiligen abgesagt werden muss – wie zuletzt am im Jahr 2025 geschehen.

Infolge des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels kam es zuletzt wiederholt zu Überflutungen und im April 2024 sogar zu Evakuierungen in den Küstengemeinden El Rosario, Candelaria, Arafo und Arico. Doch das tut dem Reiz dieses Ortes keinen Abbruch.

Verkehrsanbindung von Candelaria

Die Gemeinde Candelaria ist hauptsächlich über die Südstraße TF-1 und die Straße TF-28 General del Sur erreichbar.

Außerdem ist die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Zwischen Santa Cruz, der Hauptstadt Teneriffas, und Candelaria verkehren mehrere Linien des regionalen Busunternehmens TITSA in regelmäßigen Abständen. Von der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife führen die Buslinien 120, 121 und 122 über Candelaria nach Güímar. Die Buslinie 111 fährt ebenfalls über Candelaria und verbindet Santa Cruz mit dem Südflughafen, Los Cristianos und Costa Adeje.

Die zentrale Bushaltestelle der Stadt Candelaria befindet sich an der Plaza de Teror. Die genauen Fahrpläne finden Sie hier.

Verwaltung und Politik in Candelaria

Die Gemeinde Candelaria wird von ihrem Stadtrat regiert, der sich aus einundzwanzig Ratsmitgliedern zusammensetzt. Seit 2015 ist eine Frau, María Concepción Brito Núñez, die Bürgermeisterin von Candelaria.

Die Stadt ist Teil der Region Güímar-Tal, mit Ausnahme des Gemeindegebiets, das den Naturpark Corona Forestal einschließt. Dieser gehört zur Region Zentralmassiv.

Die Gemeinde ist nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik in sieben einzelne Bevölkerungseinheiten unterteilt: Araya, Barranco Hondo, die Caletillas, Candelaria (Gemeindehauptstadt), die kleinen Höhlen, Igueste, Karst.

Bevölkerung von Candelaria

Die Gemeinde Candelaria hat eine Bevölkerung von knapp 29.000 Einwohnern (Stand 2024). Sie setzt sich aus sieben einzelnen Einheiten zusammen. Zum 1. Januar 2020 hatte die Gemeinde Candelaria insgesamt 28.383 Einwohner und belegte damit sowohl auf der Insel Teneriffa als auch in der Provinz Santa Cruz de Tenerife den 9. Platz in Bezug auf die Einwohnerzahl sowie den 18. Platz in der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln.

Wirtschaft von Candelaria

Der wichtigste Wirtschaftssektor sind die Dienstleistungen, insbesondere der Handel, der sich auf die Gegend von Las Caletillas-Candelaria konzentriert, und die Industrie, die im Industriegebiet des Güímar-Tals angesiedelt ist. Der Primärsektor ist in der Minderheit vertreten, mit etwas Landwirtschaft und Viehzucht. Die Fischerei konzentriert sich auf die kleine Anlegestelle und die Aquakultur.

Candelarias Tourismus & Handel

Heute ist der Tourismus in Candelaria einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Infolge der Expansion, die das Gebiet von Candelaria in den letzten Jahren erfahren hat, ist die Qualität eines der Ziele und eine der Herausforderungen im Bereich des Tourismus und des Handels. Aus diesem Grund haben sich Geschäfte und Restaurants dem Integralen System für touristische Qualität im Reiseziel angeschlossen, das unter dem Namen SICTED (Sistema Integral de Calidad Turística en Destino) bekannt ist und vom Staatssekretariat für Tourismus finanziert wird, um den Service für die Besucher zu verbessern.

Gesundheitsversorgung in Candelaria

Die Gemeinde Candelaria verfügt über mehrere Gesundheitseinrichtungen: das Candelaria Medical Center, die Gesundheitszentren Villa de Candelaria und Barranco Hondo sowie die Klinik Igueste de Candelaria.

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Über den Autor

Reiseführer Candelaria – die Wiege der Kanaren auf Teneriffa


Sylvia Kreye

Sylvia Kreye ist Autorin bei Teneriffa News. Ihr Spezialgebiet ist die Kultur. Alle Beiträge finden Sie hier im Autorenprofil von Sylvia Kreye.

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