Es war ein historischer Stromausfall, der am Montag rund zehn Stunden weite Teile Spaniens lahmlegte. Obwohl die Kanarischen Inseln nicht direkt betroffen waren, aktivierte die Regionalregierung vorsorglich den Notfallplan. Das ist der Grund.
Der Schritt soll möglichst schnelle Reaktionen auf eventuelle Folgeprobleme sicherstellen. Besonders betroffen waren Festland-Regionen wie Madrid, Andalusien und Katalonien. Die Ursache lag nach ersten Erkenntnissen in einer großflächigen Störung des nationalen Hochspannungsnetzes. Konkrete Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es bislang nicht.
Auf den Kanaren blieben die Stromnetze stabil, dennoch entschied sich die Inselregierung für Maßnahmen. Die Kanarischen Inseln haben unter anderem aufgrund ihrer geografischen Lage ein weitgehend eigenständiges Stromnetz. Dennoch wollte die Regional-Regierung auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. „Der Plan de Emergencias de Canarias (Peccan) wurde als reine Vorsichtsmaßnahme aktiviert“, erklärte ein Sprecher.
Stromausfall in Spanien: Kanaren aktivieren Peccan-Notfallplan aus Vorsicht
Die Ausrufung des Peccan ermöglicht eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen Einsatzkräften und Institutionen. Zudem sollen durch diese Maßnahme Ressourcen schneller mobilisiert werden können. „Wir können nicht ausschließen, dass sich Störungen im Festlandnetz indirekt auf uns auswirken“, hieß es weiter von offizieller Seite.
Der Stromausfall auf dem spanischen Festland hatte gravierende Auswirkungen. In mehreren Großstädten kam es zu Verkehrsstörungen, ausgefallenen Ampelanlagen und unterbrochenen Bahnverbindungen. Auch Krankenhäuser und Flughäfen mussten kurzfristig Notstromaggregate einsetzen, um mindestens einen Notfall-Betrieb aufrechtzuerhalten.
Auf den Kanaren verlief der Montag dagegen weitgehend normal. Weder auf Teneriffa noch auf Gran Canaria oder den anderen Inseln wurden Störungen gemeldet. Dennoch blieb der Peccan-Plan den gesamten Tag über aktiv, um im Ernstfall eingreifen zu können.
Stromnetz auf den Kanaren unabhängig
Experten betonen, dass die Inselsysteme durch ihre Unabhängigkeit weniger anfällig für Störungen vom Festland seien. Dennoch könnten externe Ereignisse, etwa durch Versorgungsketten oder Kommunikationssysteme, auch auf den Archipel Auswirkungen haben. Die Regierung wolle mit der Aktivierung des Notfallplans übermäßige Risiken vermeiden.
Die Netze der Kanarischen Inseln sind zwar unabhängig, jedoch keineswegs übermäßig sicher. Das zeigte vor knapp zwei Jahren ein großer Stromausfall auf La Gomera. Daraufhin wurden eklatante Versäumnisse bekannt. Mehr dazu lesen Sie nachfolgend:
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Stromausfall in Spanien: Warum auch die Kanaren den Notfallplan ausriefen
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